Cranio-Sacral-Therapie

Craniosacrale Therapie (CST) ist eine ganzheitliche manuelle Behandlungsmethode, die mit Hilfe sanfter Berührung durch den Therapeuten Blockaden und Funktionsstörungen des Körpers und der Seele lösen und korrigieren kann. Die Hände sind dabei das wichtigste Instrument des Therapeuten. Der Name ist abgeleitet von den beteiligten Knochen: Schädel (Cranium) und Wirbelsäule bis zum Kreuzbein (Sacrum). Das craniosacrale System eines Menschen füllt und leert sich rhythmisch mit cerebrospinaler Flüssigkeit. Dieser Rhythmus kann, wie auch der Herz- und Atemrhythmus im gesamten Körper erfühlt werden. Ein Ungleichgewicht im craniosacralen System kann Funktionsstörungen der Wahrnehmung, der Motorik oder des Denkens zur Folge haben.
Die Behandlung aktiviert und unterstützt die körpereigenen Selbstheilungskräfte. Spezielle lokale Beschwerden werden aufgespürt und nachhaltig beseitigt.

Physiotherapie bei kindlichen Kopfschmerzen

Die Häufigkeit der Kopfschmerzen bei Kindern hat in den letzten 30 Jahren deutlich zugenommen. Die Ursachen sind so vielfältig wie die Behandlungsmethoden. Eine genaue Anamnese ist wichtig, um den Kindern zu den für sie richtigen Therapien zu verhelfen.

Mukoviszidose

Die eigentliche Ursache der Mukoviszidose ist ein Gendefekt. Therapieren kann man nur die Symptome, die Funktionsstörung der Bauchspeicheldrüse und der Lunge. Kennzeichnend ist der zähe Schleim, der zu Sekretstau führen kann und dadurch, dass er einen idealen Nährboden für Bakterien bietet dann zur Entzündung der Atemwege. Diesen Kreislauf zu unterbrechen ist Aufgabe der Physiotherapie. Wichtig sind Übungen zur Dehnung der verkürzten Atemhilfsmuskulatur, Thoraxmobilisation und spezielle Atemtechniken.
Diese können einerseits helfen, den zähen Schleim zu lockern und abzuhusten, aber auch die Lungenfunktion messbar verbessern. Sie tragen auch dazu bei, den notwendigen Gasaustausch in der Lunge zu erhalten und zu steigern. Damit gewinnt der Patient deutlich an Lebensqualität. Heute werden vielfach Selbstreinigungstechniken vermittelt, die der betroffene entsprechend seiner Tagesform eigenverantwortlich durchführen kann. Im Gegensatz zu der Erwachsenenbehandlung wird die Behandlung eines Säuglings spielerisch durchgeführt und den Eltern Übungen für zuhause vermittelt.

Physiotherapie bei Kinderrheuma

Im Gegensatz zum Erwachsenen sind die Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises beim Kind größtenteils entzündlicher Natur. Heute überwiegt die chronische Gelenkentzündung, wegen ihrer Besonderheit gegenüber dem Erwachsenen wird sie als „juvenile chronische Arthritis“ bezeichnet. Dabei haben wir es mit verschiedenen Erscheinungsformen zu tun, die sich im Befall der Gelenke, in ihren Komplikationen sowie in der Behandlung und oft in der Prognose unterscheiden.
Sobald wie möglich müssen sich anbahnende Bewegungseinschränkungen und Schonhaltungen – bereits vorbeugend – behandelt werden. Das Erhalten der vollen Gelenkbeweglichkeit sowie das Verhindern von drohenden Gelenkfehlstellungen, steht am Anfang der Behandlung. Jedes Kind muss seinem Alter entsprechend behandelt werden.
Der Therapeut muss zunächst das Vertrauen des Kindes gewinnen, schmerzfrei und kindgerecht behandeln, gelenkschonend arbeiten, Muskelspannung reduzieren, je nach Befund dehnen und aktivieren, die Gelenkbeweglichkeit verbessern und dem Kind beim Wiedererlernen der „richtigen“ Bewegungsabläufe helfen.

Vojta Therapie

Störungen des Haltungs- und Bewegungsapparates, insbesondere wenn sie durch Hirnfunktionsstörungen verursacht werden, erfordern eine sehr komplexe, oft monate-, manchmal jahrelange Behandlung, die möglichst früh einsetzen sollte. Mit der Vojta-Methode wurde für diese Krankheitsbilder eine Therapie entwickelt, die heute aus der modernen Physiotherapie in Orthopädie, Neurologie und Kinderheilkunde nicht mehr wegzudenken ist. Hierbei werden „normale“ Bewegungsabläufe wie Greifen, Aufrichten und Laufen nicht primär gelernt, geübt und trainiert. Die Vojta-Therapie regt vielmehr das Gehirn an, „angeborene, gespeicherte Bewegungsmuster“ zu aktivieren und als koordinierte Bewegungen in die Rumpf- und Gliedmaßenmuskulatur zu exportieren. Mit der so genannten Reflexfortbewegung hat Vojta eine Methode entwickelt, die elementare Bewegungsmuster auch bei Menschen mit geschädigtem Zentralnervensystem und Bewegungsapparat zumindest in Teilbereichen wieder zugänglich macht. Dazu übt der Therapeut beim Patienten in Bauch-, Rücken- und Seitenlage einen gezielten Druck auf bestimmte Körperzonen aus. Dieser Reiz führt bei Menschen jeden Alters „reflexartig“ zu zwei Bewegungskomplexen, in denen alle „Bausteine“ der menschlichen Fortbewegung enthalten sind: „Reflexkriechen“ und „Reflexumdrehen“. Diese Bewegungskomplexe können unabhängig vom Willen des Patienten aktiviert werden.